Boxclub S.C. Bavaria 20 Landshut, Liesl-Karlstadt-Weg 3, 84036 Landshut BavariaLandshut@yahoo.de

 

100 Jahre SC Bavaria 20 Landshut -
Ein Verein blickt auf eine wilde Zeit zurück

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„Ich bin froh, dass ich ein Teil der Geschichte sein darf. Und ich hoffe ich bin ein guter Teil davon.
Da bin ich heute noch stolz darauf! Der Verein ist eine Familie!“

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Raschad Abdelghaffar -
Deutscher Meister 1988

Der Boxclub SC Bavaria 20 Landshut ist mittlerweile über 100 Jahre alt. Das ist eine enorm lange Zeit, in der unglaublich viel passiert ist. Hier jetzt alle wichtigen Ereignisse und Personen aufzuzählen würde mehr als nur den Rahmen sprengen! Deshalb versuchen wir es auch gar nicht und geben nur einen groben Überblick über die vergangenen 100 Jahre. Eine wesentlich ausführlichere Aufarbeitung der Vereinsgeschichte gibt es aber in der zum 100-jährigen erschienenen Festschrift. Hier wird, soweit mögilch, auf alle wichtigen Ereignisse eingegangen und mit schönen Bildern der Zeitgeist des jeweiligen Jahrzehnts wiedergespiegelt.

Vereinsgeschichte

Der Boxclub SC Bavaria 20 Landshut wurde am 23. Mai 1920 gegründet. Als Teil des Athletikclub Landshut wurde die Boxabteilung ins Leben gerufen. Mit Georg Schmuckermeier hatten die Landshuter auch ihren ersten Meister im Team, der unter anderem 1924 Bayerischer Meister wurde.

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Erfolgreich ging es auch in den 30ern weiter, bis im Jahr 1933 das wohl dunkelste Zeitalter für den Landshuter Boxverein hereinbrach. Mit der Machtergreifung Hitlers wurde auch das Vereinswesen stark verändert. Arbeitersportvereine und kirchliche Sporteinrichtungen, die sich nicht in das Regime eingliedern wollten, wurden mit sofortiger Wirkung verboten. Dies betraf auch den SC Bavaria Landshut.
Nach Beendigung des Krieges fanden sich einige Sportfreunde des SC Bavaria Landshut wieder zusammen und nahmen die Arbeit erneut auf. Der Sportleiter Josef Paulus, Vater der Bavaria-Legende Walter Paulus, scheute keine Mühen, um seine Boxer wieder in Form zu bringen. Zu dieser Zeit wurde sein Sohn Walter auch schon in die Vereinsarbeit integriert, die er bis 1994 ausführen sollte. Boxer wie z.B. Kurt Walter, Willi Schmuckermeier, Georg Hommer, Lenz Sterzl, Philipp Forster, Albert Plötz, Wolfgang Richter und Sepp Kalleder machten den Verein in den 50ern zu einem der erfolgreichsten und stärksten Vereine Deutschlands. Mit Unterstützung der ortsansässigen Amerikaner, die Sportgeräte zur Verfügung gestellt hatten, konnte der geregelte Sportbetrieb schnell wieder aufgebaut werden. Zu dieser Zeit kam es auch zu vielen und spannenden Vergleichskämpfen mit Boxern der US Armee.

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Neben starken Boxern brachte diese Zeit mit Walter Paulus, Hugo Lorber und Hubert Bauer auch Urgesteine hinter den Kulissen hervor, die bis in die 90er den Verein prägen sollten.
Überaus erfolgreich ging es auch in den 60ern weiter. Mit Ausnahmetalenten wie Alfred Schreiber, Helmut Kargl und den drei Niewöhner-Brüdern konnten die Landshuter jährlich viele Meistertitel nach Hause holen. Vor allem Erich Niewöhner muss hier besonders hervorgehoben werden, der sich fünf Mal den Bayerischen Meistertitel sichern konnte und vier Mal Deutscher Vizemeister wurde.
Auch was die Veranstaltungen anging, waren die 60er ein prägendes Jahrzehnt. Lockte die sehr beliebte „Alte“ Viehmarkthalle regelmäßig bis zu 1500 Besucher an, musste der Verein Mitte der 60er in die „Neue“ Viehmarkthalle umziehen. Diese wurde aber auf Anhieb vom Publikum nicht angenommen. Die Zuschauer blieben fern und die Vorstandschaft musste sich schleunigst etwas überlegen. Auf Anfrage von Festveranstalter Ludwig Eisenreich boxte der Boxclub Landshut am 28. August 1966 zum ersten Mal auf der Dult und wurde mit rund 3000 Zuschauern belohnt. Dieses Erfolgskonzept sollte sich noch über fünfzig Jahre fortsetzen und auch heute noch Bestand haben.
Nach 20 Jahren erfolgreicher Boxsport-Arbeit war aber Ende der 60er erstmal Schluss mit der Erfolgswelle. Die „alten“ Boxer hatten schön langsam ausgedient und der Nachwuchs war einfach nicht vorhanden. Auch in der Vorstandschaft fand ein Generationswechsel statt. Ruppert Willenbacher gab nach längjähriger Führung den Posten des 1. Vorstandes für zwei Jahre an Helmut Pahre ab, bevor im Jahr 1972 der allseits beliebte Walter Kreuzer die Führung übernahm. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Förderung des Nachwuchses massiv voran getrieben. Unter dem neuen Trainer-Team Erwin Schütt und Horst Dudek war auch schnell der nächste Hoffungsträger im Landshuter Ring präsentiert: Johann Faltermeier. Innerhalb von nur zwei Jahren boxte sich das Ausnahmetalent bis ins Finale der Deutschen Junioren-Meisterschaft hoch, wo er letztlich umstritten verlor.

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Auch bei den Mannschaftskämpfen bestritt man neue Wege. Von der Oberliga (1976) ging es in die 2. Bundesliga, bei der die Landshuter 1978 Meister wurden und dann in die 1. Liga aufstiegen. Hier waren die Niederbayern jedoch noch nicht stark genug aufgestellt und mussten nach nur einem Jahr wieder absteigen.
Neben Faltermeier wurde zu dieser Zeit auch Gerhard Kargl zu einem Spitzenboxer in Deutschland aufgebaut, der sich 1977 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften den Titel sichern konnte.

Für weitere Titel sorgten zudem die Neuzugänge in Landshut, Gert Johanningmeier, Reinhard Schrauf und Jonny Thews.
Thews krönte den Landshuter Verein mit dem ersten Senioren-Titel bei der Deutschen Meisterschaft 1979.

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 In den 80ern ging es weiter in der Bundesliga, mit der sich der neue Vorstand Baßler übernahm. Zu teuer wurde der Ausflug in die Oberklasse, was den Verein in starke finanzielle Nöte brachte. Trotz der Freude über den zweiten Deutschen Meistertitel von Raschad Abdelghaffar, musste der Verein sich enorm umstrukturieren. Mit einer starken neuen Vorstandschaft um den 1. Präsidenten Günter Früchtl und Schatzmeister Willi König sollte das auch langfristig funktionieren. Sportlich hatte dies aber auch Auswirkungen. Die großen Erfolge blieben erstmal aus und die 90er und Anfang 2000er waren eine lange Durststrecke.
1994 sollte ein weiteres, trauriges Jahr kommen. Am 24. Dezember verstarb der Mittelpunkt des Vereins, Walter Paulus, der bis zum Schluss den Boxclub geprägt hatte wie kein Anderer. Trotz des Verlustes ging es aber weiter mit dem Boxen in Landshut.

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Für sportliche Erfolge sorgte weiterhin Bavaria-Urgestein Gerhard Kargl, der mit Eugen Ovzyn einen weiteren Deutschen Juniorenmeister präsentieren konnte. Und auch der seit Ende der 70er Jahre boxende Harald Ringlstetter sorgte mit einem enormen Kraftaufwand für eine bedeutende Umstrukturierung im Verein, die auch heute noch positive Auswirkungen hat. Mit der Verjüngung der Vorstandschaft in den 2000ern wurden neue Impulse gesetzt. Sowohl sportlich wie auch strukturell. Oliver Wunsch und der etwas später dazugestoßene Rainer Czyrny übernahmen die Leitung und mit den Boxern Granit Shala, sowie Niko und Daniel Malsam erschütterten die Landshuter die deutsche Schwergewichtsszene.

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Dies ist nun wie Anfangs erwähnt nur ein sehr kurzer Abriss der Ereignisse in den letzten 100 Jahren. Sehr viele Namen wurden hier nicht vergessen, sondern aus Platzgründen nicht erwähnt. Der Verein hat aber weder Ko sten noch Mühen gescheut, um - soweit möglich - alle wichtigen Personen und Ereignisse in einer Festschrift/Chronik festzuhalten. Diese ist ab sofort bei den Veranstaltungen des Vereins erhältlich und bietet einen weitaus ausführlicheren Einblick in die spannende Geschichte von Bavaria Landshut!

Gruppenfoto 2019

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